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Staatsangehörigkeit

Staatsangehörigkeitsausweis, © Ute Grabowsky / photothek.net
Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit durch Geburt
Als Kind mindestens eines deutschen Elternteils hat Ihr Kind durch Geburt im Regelfall automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit erworben. Weitere Schritte zur Registrierung oder Bestätigung der deutschen Staatsangehörigkeit sind nicht erforderlich. Eine Nachbeurkundung der Auslandsgeburt ist trotzdem zu empfehlen, da so insbesondere die Namensführung für den deutschen Rechtsbereich geklärt wird.
Bitte beachten Sie, dass bei nicht miteinander verheirateten Eltern das Kind die deutsche Staatsangehörigkeit durch seinen deutschen Vater (sofern die Mutter nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt) erst dann erhält, wenn dieser die Vaterschaft anerkannt hat. Die Botschaft kann Vaterschaftsanerkennungen aufnehmen. Bitte wenden Sie sich mit weiteren Fragen dazu telefonisch oder per Mail an die für Sie zuständige Auslandsvertretung.
Wichtiger Hinweis:
Nichterwerb der deutschen Staatsangehörigkeit für im Ausland geborene Kinder deutscher Eltern (§ 4 Abs. 4 Satz 1 i.V.m. Satz 3 Staatsangehörigkeitsgesetz)
Bei Geburt im Ausland erwerben Kinder, deren deutsche Eltern oder deutscher Elternteil nach dem 31.12.1999 im Ausland geboren wurde(n) und zum Zeitpunkt der Geburt des Kindes ihren/seinen gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland haben/hat, nicht durch Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn sie durch Geburt eine ausländische Staatsangehörigkeit erwerben.
Nur wenn die Eltern innerhalb eines Jahres nach der Geburt des Kindes beim zuständigen Standesamt in Deutschland oder bei der zuständigen deutschen Auslandsvertretung einen Antrag auf Beurkundung der Geburt des Kindes im Geburtenregister stellen, erwirbt das Kind rückwirkend zum Zeitpunkt seiner Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit.
Beispielfall: Herr A wird von seiner Firma im Jahr 1999 nach Spanien versetzt. Dort kommt am 01.02.2000 seine Tochter Klara auf die Welt. Die Familie kehrt nach einigen Jahren zurück nach Deutschland. Klara lernt im Jahr 2018 einen US-amerikanischen Staatsangehörigen kennen, mit dem sie in die USA zieht. Dort kommt am 01.01.2020 ihr Sohn zur Welt. Obwohl seine Mutter Deutsche ist, erwirbt er nicht durch Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit, da er durch Geburt in den USA die US-amerikanische Staatsangehörigkeit erwirbt.
Damit das Kind die deutsche Staatsangehörigkeit erwirbt, müssen Klara oder der Vater des Kindes beim zuständigen Standesamt in Deutschland oder der zuständigen deutschen Auslandsvertretung einen Antrag auf Beurkundung der Geburt ihres Kindes stellen. Wenn der Antrag fristgerecht und vollständig gestellt wird, kann dem Kind auf Antrag ein deutscher Pass ausgestellt werden.
Bitte beachten Sie: Von dieser Regelung können alle Deutschen (Expats und Auswanderer) betroffen sein, die selbst im Ausland geboren wurden und ein Kind im Ausland bekommen, unabhängig vom Grund und der Dauer ihres Auslandsaufenthaltes.
Weitere staatsangehörigkeitsrechtliche Fragen
Das Auswärtige Amt, das Bundesinnenministerium und das Bundesverwaltungsamt haben Informationen zum Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit, der doppelten Staatsangehörigkeit, Einbürgerungen und weiteren Fragen des Staatsangehörigkeitsrechts auf ihren Webseiten zusammengestellt:
Weitere Informationen
Zwangsausgebürgerte Verfolgte des Nazi-Regimes und ihre Nachkommen können in Deutschland wiedereingebürgert werden. Durch einen Beschluss des Bundesverfassungsgerichts wurde der Kreis der Anspruchsberechtigten ausgeweitet.