Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts
20.08.2024 Grußworte der designierten Botschafterin zum Eintreffen des deutschen Marine-Einsatzverbandes in Tokyo
Sehr geehrter Herr Vizeadmiral Madono,
sehr geehrter Herr Flotillenadmiral Schulz, sehr verehrte Gäste,
Ich freue mich, dass ich heute nach fast 3 Jahren erneut die deutsche Marine in Japan begrüßen darf. Der gesamten Besatzung ein herzliches Willkommen in Tokyo!
Während es 2021 nur eine Fregatte, die Fregatte Bayern war, kommt die Marine im Rahmen des diesjährigen Indopacific Deployments 2024 sogar mit zwei Schiffen: der Fregatte „Baden-Württemberg“, unserem derzeit modernsten Marineschiff, und dem Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“.
Die Schiffe haben den Atlantik überquert, den Panama-Kanal durchfahren und in Hawai an der Großübung Rim of the Pacific teilgenommen. Nun sind sie hier, in Japan.
Unter Deutschlands Partnern kommt Japan eine ganz besondere Rolle zu. Obwohl wir rund 9000 km voneinander entfernt sind, sind wir uns in vielem sehr nahe:
Wir teilen zentrale Werte wie Freiheit und Demokratie, wir treten ein für eine freie internationale Ordnung auf Basis des Völkerrechts und der Charta der Vereinten Nationen und wir arbeiten in vielen Bereichen auf der Basis gegenseitigen Vertrauens eng zusammen.
Darüber hinaus eint uns das gemeinsame Verständnis von der Bedeutung der Zeitenwende. Russlands Überfall auf die Ukraine markierte diese Zeitenwende; sie hat tiefgreifende Veränderungen in Deutschland wie auch in Japan bewirkt.
Japan unterstützt die Ukraine finanziell in großem Umfang und es hat umfangreiche Sanktionen gegen RUS verhängt. Japan gebührt hierfür unser großer Dank und unsere Anerkennung.
Aber die Geltung der VN Charta und des Völkerrechts ist nicht nur in Europa unter Druck, sondern auch im Indo-Pazifischen Raum.
In Japans Nachbarschaft hat sich das sicherheitspolitische Umfeld stark verändert – durch Akteure, die die Regeln der internationalen Ordnung für sich nicht akzeptieren.
Deutschland hat ein hohes Interesse daran, dass die Prinzipien der friedlichen Konfliktlösung, der Offenheit, der freien Schifffahrt und der Einhaltung von internationalem Recht nicht nur in Europa, sondern auch im Indo-Pazifik erhalten bleiben. Das ist es, was wir durch unsere Marinepräsenz im Indo-Pazifik deutlich machen.
Die erneute Präsenz der deutschen Marine in Japan reiht sich ein in den kontinuierlichen Ausbau unserer sicherheitspolitischen Beziehungen:
Es werden bilaterale Übungen mit der japanischen Marine zur Stärkung der Interoperabilität durchgeführt werden. Es wird zudem eine multilaterale Übung mit Schiffen aus Deutschland, Japan, Frankreich, den USA und Italien geben. Darüber hinaus wird sich die deutsche Fregatte an der maritimen Überwachung der VN-Sanktionen gegen Nordkorea beteiligen.
Auch bei der Einhaltung der VN-Sanktionen gegen das nordkoreanische Nuklear und Raketenprogramm geht es um die Bewahrung internationaler Regeln – und um Entwicklungen auf der koreanischen Halbinsel, die nicht nur in Japan Sorge bereiten.
Eine kürzlich geschlossene Vereinbarung zur gegenseitigen logistischen Unterstützung wird die Zusammenarbeit weiter vereinfachen. Die japanische Marine wird ihrerseits Ende August zu einem Hafenbesuch in Hamburg eintreffen.
Für die Aufrechterhaltung der regelbasierten internationalen Ordnung ist unsere Zusammenarbeit mit Japan wichtiger denn je. Zugleich ist unser Engagement im Indo-Pazifik eingebettet in das wachsende sicherheitspolitische Engagement der Europäischen Union in der Region.
Ihr Besuch, lieber Herr Flotillenadmiral Schulz,
ist verbunden mit vielen Veranstaltungen und Besuchern auf Ihren Schiffen, durch die wir die Verbundenheit mit Japan demonstrieren möchten. Dafür, dass Sie uns das ermöglichen, möchte ich mich heute schon recht herzlich bedanken.
Bedanken möchte ich mich aber auch bei der Präfektur Tokio, der Küstenwache, der Hafenpolizei, dem Hauptquartier des Distriktkommandeurs Yokosuka sowie natürlich der Japanischen Marine und dem Verteidigungsministerium.
Ohne Ihre hervorragende Unterstützung, wäre der Hafenaufenthalt nicht erfolgreich zu organisieren gewesen.
Ich wünsche uns eine interessante und gewinnbringende Woche und ich hoffe, dass dieser Besuch die Freundschaft und Verbundenheit zwischen Deutschland und Japan weiter befördern wird.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.