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Neuer Generalkonsul reist nach Nagasaki und Arita (09.-11.08.2020)

エバーツ総領事、長崎にて(2020年8月9日)/Generalkonsul Eberts in Nagasaki (09.08.2020), © GK Osaka-Kobe
Eine der ersten Amtshandlungen des neuen Generalkonsuls Martin Eberts nach seinem Amtsantritt war die Teilnahme, in Begleitung seiner Ehefrau, an der Friedensfeier in Nagasaki, zum fünfundsiebzigsten Jahrestag des Atombombenabwurfs.
Herr und Frau Eberts waren sehr bewegt von der würdigen Feier, insbesondere vom persönlichen Zeugnis eines Hibakusha, Herrn Shigemi Fukahori. Herr Eberts äußerte nach der Gedenkfeier:
An jener Stelle zu stehen, wo vor fünfundsiebzig Jahren die Atombombe das Leben so vieler unschuldiger Menschen auslöschte, erfüllt mich mit Trauer und Demut. Und ich bete mit den Worten von Takashi Nagai, Gott gebe, dass dies die letzte atomare Verwüstung der Weltgeschichte gewesen sei.

Am 11. August wurde Herr Eberts zu einem Gespräch von Bürgermeister Tomihisa Taue empfangen, sowie vom Vizegouverneur der Präfektur Nagasaki, Herrn Ken Hirata. In den Gesprächen ging es sowohl um die Lehren aus der Vergangenheit und friedenspolitische Grundätze der Politik in Japan und Deutschland, als auch um die Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Dazu gibt es gerade in Präfektur und Stadt Nagasaki besonders gute Voraussetzungen und Anknüpfungspunkte.

Am Nachmittag des 9. August hatten Herr und Frau Eberts die Möglichkeit zu einem ausführlichen Gespräch mit dem Erzbischof von Nagasaki, S.E. Mitsuaki Takami. Dabei ging es u.a. um die Geschichte Nagasakis als Zentrum der japanischen Katholiken. Das Ehepaar Eberts war sehr dankbar für die Gelegenheit, mit dem Erzbischof die Urakami-Kathedrale zu besuchen und zwei bewegende Zeugnisse aus der früheren, von der Bombe zerstörten Kirche aus nächster Nähe zu betrachten: Das Antlitz der aus dem Trümmern geborgenen Marienstatue , seit langem ein weltweit bekanntes Symbol für den Frieden, und ein Holzkreuz vom früheren Hochaltar, das gerade an diesem 9. August 2020 der Kirche zurückgegeben wurde. Am Abend nahm das Ehepaar Eberts an der Gedenkmesse in der Kathedrale teil, in deren Rahmen dieses aus den USA zurückgekehrte Kreuz feierlich in die Kirche getragen wurde.

Einen tiefen Eindruck hinterließ auch der Besuch der Takashi Nagai-Gedenkstätte, bei der ein Enkel Nagais, Herr Tokusaburo Nagai, die Exponate erläuterte, ebenso wie die sog. Nyokodo-Hütte, in der der berühmte Arzt seine letzten Lebensjahre verbracht hatte.

Bei einem Besuch der medizinischen Fakultät der Universität Nagasaki erörterte Herr Eberts mit Dr. Atsushi Kawakami und Prof. Hiroki Ozawa die bilaterale Zusammenarbeit im Gesundheitswesen sowie Projekte der Kooperation bei der medizinischen Ausbildung. Auch die Arbeit der JDG wurde gewürdigt.
Abgerundet wurde das Programm in Nagasaki von einem Besuch in der eindrucksvollen Gedenkstätte für die 26 Märtyrer, deren wichtigste Ausstellungstücke von Herrn Miyata und P. Domenico Vitali erklärt wurden. Im Gästebuch hinterließ Herr Eberts ein persönliches Zeugnis der Bewunderung für den Mut und die moralische Stärke der Märtyrer von Nagasaki, deren Beispiel gerade heute, in Zeiten zunehmender Bedrängung und Verfolgung von gläubigen Christen, uns allen zur Mahnung dienen sollte.

Ein Besuch in der Porzellan-Stadt Arita, die eine sehr lebendige Partnerschaft mit Meißen unterhält, ergänzte das Besuchsprogramm. Gemeinsam mit Bürgermeister Yoshiaki Matsuo besuchte das Ehepaar Eberts das wunderbare Keramikmuseum und auch den bemerkenswerten Izumiyama-Steinbruch, in dem seit alters her Kaolin für die Porzellanherstellung gewonnen wird. Thema der ausführlichen Gespräche mit dem Bürgermeister war die Vertiefung der Zusammenarbeit Aritas mit Meißen und evtl. auch Berlin/KPM.