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Zweierlei Gedenken an den Orten der ehemaligen Kriegsgefangenen-Lager (30.-31.08.2019)

Zweierlei Gedenken an den Orten der ehemaligen Kriegsgefangenen-Lager, © GK Osaka-Kobe
Mit einer Feierstunde und einer Kranzniederlegung wurde am 31. August der Errichtung des Gedenksteins für die dort verstorbenen deutschen Soldaten vor einhundert Jahren auf dem Gelände des ehemaligen Gefangenenlagers Bando (in der Stadt Naruto) gedacht.
Zugegen waren der Gouverneur der Präfektur Tokushima, Herr Kamon Iizumi, der Bürgermeister der Stadt Naruto, Herr Michihiko Izumi, der Militärattaché der Bundesrepublik Deutschland, Oberst i.G. Kiesewetter und der Stellvertreter des Generalkonsulats Osaka. Mit dem exakt vor einhundert Jahren errichteten Gedenkstein wurden die Verstorbenen des ehemaligen Lagers Bando von ihren deutschen Kameraden gewürdigt.
Heute wird die vorbildliche Pflege dieser historischen Stätte als Beispiel dafür gesehen, wie die ehemalige Feindschaft im Ersten Weltkrieg sich in ein freundschaftliches Verhältnis beider Nationen gewandelt hat. In den Ansprachen wurde auch betont, dass der Gedenkstein uns heute zugleich eine Mahnung dafür sein soll, dass nie wieder Krieg und Gewalt als Mittel der Politik eingesetzt werden dürfen.

Mit deutscher Blasmusik und deutschen Würsten wurde am Tag zuvor in Marugame traditionellerweise der deutschen Kriegsgefangenen – besser gesagt ihren musikalischen Aktivitäten während ihrer Gefangenschaft - gedacht. In der Nachfolge des ehemaligen deutschen Lager-Chores und des deutschen Lager-Orchesters wird hier jedes Jahr ein deutsch-japanisches Musik- und Begegnungsfest begangen. Es heißt sogar, dass hier im ehemaligen Lager Marugame das erste Mal die komplette 9. Symphonie Beethovens erklungen sei – sozusagen als Probe für die kurz darauf in Naruto erfolgte erste Aufführung innerhalb eines Konzerts.
Gefeiert wurde mit deutschen Spezialitäten und deutschem Bier. Die Präsentation der „Fujii High School“, die eine intensive Partnerschaft mit dem Sankt-Bernhard-Gymnasium im nordrhein-westfälischen Willich pflegt, bewies, dass auch für die Jugendlichen beider Länder ein reger Austausch besteht.
